Barmherzigkeit empfangen und weiterschenken
Wiener Erzbischof öffnete am Samstagabend zum Jahr der Barmherzigkeit "Heilige Pforte"
Wer den Stephansdom durch die nun geöffnete "Heilige Pforte" betritt, soll hier Barmherzigkeit erfahren und sie dann nach dem erneuten Durchschreiten der Pforte beim Verlassen der Kirche selbst weiterschenken. Das sagte der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, am Samstagabend anlässlich der feierlichen Eröffnung des "Heiligen Jahres der Barmherzigkeit" in der Wiener Hauptkirche. Als Heilige Pforte des Stephansdoms war der Haupteingang der Kathedrale - das Riesentor - mit besonderer Beleuchtung und einer Leuchtschrift adaptiert worden. Der Kardinal trug beim Einzug das Evangeliar, als Zeichen dafür, dass Jesus "mit seiner frohen Botschaft vorangeht", wie Schönborn in seiner Predigt vor rund 2.000 Gläubigen verdeutlichte.
Das Heilige Jahr sei eine "Zeit, um bei Jesus in die Schule zu gehen" und von seiner Barmherzigkeit zu lernen. Schönborn erinnerte an das Gleichnis vom verlorenen Schaf: Dass der darin beschriebene Hirte die 99 Schafe verlasse, um das verlorene zu suchen, sei auch "für die Gerechten die unglaubliche Zusage: Auch wenn du dich verirrst, werde ich nach dir suchen." Jesus gehe auch denen nach, "für die es mir so schwer fällt, mich ihnen zuzuwenden", so der Kardinal. Das verdeutliche, "wie unvorstellbar kostbar wir in seinen Augen sind".
Wenige Tage, nachdem Papst Franziskus im Petersdom die Heilige Pforte und somit das "Jubiläumsjahr der Barmherzigkeit" eröffnet hat, öffnen sich dieses Wochenende auch in Österreich Dutzende Tore. Die Heiligen Pforten von Domkirchen, Wallfahrtsbasiliken und anderen dafür bestimmten Gotteshäusern, bei denen auch ein "Jubiläumsablass" erlangt werden kann, werden geöffnet.
In der Ezdiözese Wien folgen auf den Stephasdom weitere Heilige Pforten in St. Rochus (Wien-Landstraße, 13.12.) und in der Karmeliterkirche (Wien-Döbling, 19.12.), sowie im Diözesangebiet auch in Klein-Mariazell (13.12.), Maria-Roggendorf (13.12.), Maria Schutz (20.12.) und Marchegg (20.12.).
Quelle: kathpress