"Durch Weihnachten wird Sprechen über Gott möglich"
Durch die Menschwerdung Gottes im Kind von Bethlehem ist Gott als bleibend "unbegreifliches Geheimnis" greifbar geworden. Das unterstrich Kardinal Christoph Schönborn und stellte dabei den theologischen Kern von Weihnachten in das Zentrum seiner Predigt am Christtag im Wiener Stephansdom.
"Niemand hat Gott je gesehen", diese Worte aus dem Prolog zum Johannesevangelium seien bewegend und erstaunlich zugleich, weil sie just in jenem Buch stünden, "das von A bis Z von Gott handelt". Wie könne man aber von und über jemanden sprechen, den man, wie es im Tagesevangelium heißt, "nicht gesehen hat", fragte der Wiener Erzbischof und verwies dabei auf die oft zitierten Worte des Philosophen Ludwig Wittgenstein, der postulierte: "Wovon man nicht sprechen kann, darüber soll man schweigen." Diese Sicht sei nicht ungehörig, weil sie sogar im Feiern der Kirche zu finden sei, so der Kardinal, der auf die byzantinische Chrysostomos-Liturgie verwies, wo vom "unaussprechlichen Gott" die Rede ist.
Weil aber Jesus Christus als der Einzige, der Gott je gesehen hat, Mensch geworden ist und von Gott Kunde gebracht hat, sei auch ein Sprechen über Gott möglich, führte der Kardinal unter Bezug auf das Johannesevangelium weiter aus. "Dieser Einzige ist der Logos, das Wort. Es war bei Gott und es war Gott. Es ist das Licht, das alles und alle erleuchtet. Es ermöglicht das Verstehen, die Erkenntnis der Wahrheit." Damit verbunden sei auch die gläubige Gewissheit, "dass die Welt nicht ein Produkt des Zufalls ist, weil am Anfang der Sinn, der Logos ist".
Bei der Messe am Hochfest der Geburt des Herrn erklangen im Stephansdom die Nicolai-Messe von Joseph Haydn sowie Werke von Wolfgang Amadeus Mozart und Johann Sebastian Bach. Sie wurden dargeboten vom Wiener Domchor und Domorchester unter der Leitung von Domkapellmeister Markus Landerer.
Der Festgottesdienst wurde live auf "Radio Klassik Stephansdom" übertragen, wo sich der Wiener Erzbischof zuvor auch an die Zuhörer wandte. "Weihnachten ist ein Fest der Hoffnung und nicht der Sorgen", sagte der Kardinal im Blick auf die aktuellen Bedrohungen des Friedens, der Umwelt und die Existenzängste vieler Menschen. "Gott hat Ja gesagt zum Menschen", das mache Weihnachten deutlich, denn: "Gott bleibt treu und wir dürfen auf seine Hilfe vertrauen."
Küng: Leben an Christus ausrichten
"Niemand hat Gott je gesehen", diese Worte aus dem Prolog zum Johannesevangelium seien bewegend und erstaunlich zugleich, weil sie just in jenem Buch stünden, "das von A bis Z von Gott handelt". Wie könne man aber von und über jemanden sprechen, den man, wie es im Tagesevangelium heißt, "nicht gesehen hat", fragte der Wiener Erzbischof und verwies dabei auf die oft zitierten Worte des Philosophen Ludwig Wittgenstein, der postulierte: "Wovon man nicht sprechen kann, darüber soll man schweigen." Diese Sicht sei nicht ungehörig, weil sie sogar im Feiern der Kirche zu finden sei, so der Kardinal, der auf die byzantinische Chrysostomos-Liturgie verwies, wo vom "unaussprechlichen Gott" die Rede ist.
Weil aber Jesus Christus als der Einzige, der Gott je gesehen hat, Mensch geworden ist und von Gott Kunde gebracht hat, sei auch ein Sprechen über Gott möglich, führte der Kardinal unter Bezug auf das Johannesevangelium weiter aus. "Dieser Einzige ist der Logos, das Wort. Es war bei Gott und es war Gott. Es ist das Licht, das alles und alle erleuchtet. Es ermöglicht das Verstehen, die Erkenntnis der Wahrheit." Damit verbunden sei auch die gläubige Gewissheit, "dass die Welt nicht ein Produkt des Zufalls ist, weil am Anfang der Sinn, der Logos ist".
Bei der Messe am Hochfest der Geburt des Herrn erklangen im Stephansdom die Nicolai-Messe von Joseph Haydn sowie Werke von Wolfgang Amadeus Mozart und Johann Sebastian Bach. Sie wurden dargeboten vom Wiener Domchor und Domorchester unter der Leitung von Domkapellmeister Markus Landerer.
Der Festgottesdienst wurde live auf "Radio Klassik Stephansdom" übertragen, wo sich der Wiener Erzbischof zuvor auch an die Zuhörer wandte. "Weihnachten ist ein Fest der Hoffnung und nicht der Sorgen", sagte der Kardinal im Blick auf die aktuellen Bedrohungen des Friedens, der Umwelt und die Existenzängste vieler Menschen. "Gott hat Ja gesagt zum Menschen", das mache Weihnachten deutlich, denn: "Gott bleibt treu und wir dürfen auf seine Hilfe vertrauen."
Küng: Leben an Christus ausrichten
Weihnachten öffne für die Menschen den Blick der Dimension Gottes, sagte Diözesanbischof Klaus Küng in seiner Predigt zum Christtag im St. Pöltner Dom. In Jesus werde der unsichtbare Gott gewissermaßen sichtbar und berührbar. Die Menschen müssten dies aber auch annehmen, so Küng, der bedauerte, dass viele Menschen heute so lebten, "als gäbe es keinen Gott": "Wir sind als freie Menschen erschaffen und auch nach der Menschwerdung des Gottessohnes bleiben wir frei, hängt es von uns ab, ob wir ihn aufnehmen oder ignorieren."
Eine Chance Christus aufzunehmen sieht Küng im vom Papst ausgerufenen "Jahr der Barmherzigkeit". Die in diesen Monaten in vielen Kathedralen und Jubiläumskirchen in aller Welt geöffneten "Pforten der Barmherzigkeit" konkretisierten auch die Weihnachtsbotschaft, sagte der Bischof. "Die Menschheit Jesu ist die Tür zu seiner Gottheit. Und durch die Erlösung, die er bewirkt hat, können wir, trotz unserer Schwachheit, ja Sündhaftigkeit eintreten durch die Tür und zum Vater gelangen." Ziel sei, "dass Christus in uns Wohnung nimmt, dass wir unser Leben an ihm ausrichten".
Eine Chance Christus aufzunehmen sieht Küng im vom Papst ausgerufenen "Jahr der Barmherzigkeit". Die in diesen Monaten in vielen Kathedralen und Jubiläumskirchen in aller Welt geöffneten "Pforten der Barmherzigkeit" konkretisierten auch die Weihnachtsbotschaft, sagte der Bischof. "Die Menschheit Jesu ist die Tür zu seiner Gottheit. Und durch die Erlösung, die er bewirkt hat, können wir, trotz unserer Schwachheit, ja Sündhaftigkeit eintreten durch die Tür und zum Vater gelangen." Ziel sei, "dass Christus in uns Wohnung nimmt, dass wir unser Leben an ihm ausrichten".
Quelle: Kathpress (25.12.2015)